Die Liposuktion (Fettabsaugung aus unterschiedlichen Körperregionen)

Zunächst sein darauf hingewiesen: Eine Fettabsaugung auf persönlichen Wunsch eines Patienten ersetzt in keinem Falle eine Diät. Auch dann nicht, wenn ein Arzt wegen gesundheitlicher Relevanzen zu einer Fettabsaugung geraten hat. Geht es dabei vorwiegend um rein optische Aufwertungen (Thema Schönheitschirurgie), dann sollte zum dauerhaften und langfristigen Erhalt des Ergebnisses eines solchen Eingriffs unbedingt das Essverhalten überprüft und möglichst auch mit einem Ernährungsexperten besprochen und abgestimmt werden. Die Durchführung einer Fettabsaugung/Liposuktion kann verschiedene Hintergründe haben, die Behandlungen an sich unterscheiden sich dabei aber nicht.

In den meisten Fällen wird die Methode der Tumeszenzanästhesie angewendet, welche von dem kalifornischen Hautarzt Dr. Klein entwickelt wurde: Im ersten Schritt wird etwa ½ bis mehrere Liter eines Gemisches aus sterilem, isotonen Wassers in das Unterhautfettgewebe gespritzt, welchem ein Betäubungsmittel (bekannt von zahnärztlichen Behandlungen), Natriumbicarbonat und in den überwiegenden Fällen auch etwas Cortison beigefügt ist. Hiermit werden folgende Wirkungen erzielt – fachgerechte Anwendung und Durchführung vorausgesetzt: Eine bis zu etwa 18 Stunden wirkende Betäubung, so wie das Vollsaugen der Fettzellen mit o.g. Gemisch, um dadurch zu erreichen, dass sich die Fettzellen anschließend leichter aus dem Bindegewebe herauslösen lassen. Nach dieser Maßnahme folgt eine Wartezeit von mindestens 30-60 Minuten, währenddessen wird die Betäubung voll wirksam und die applizierte Flüssigkeit verteilt sich gleichmäßig im Gewebe, wobei letztlich eine emulsionsartige Masse aus Fettzellen und Tumeszenzlösung entsteht. Dabei werden jedoch die stabilisierenden Bindegewebsstrukturen, Nerven, Venen und Gefäße, welche das Fettgewebe durchziehen, nicht verändert. Im Weiteren schließt sich die eigentliche Fettabsaugung an: Die Emulsionsmasse wird mittels Spezialkanülen mit leichter Sogwirkung aus dem Fettgewebe entfernt. Zumeist werden für die Absaugungen maschinelle Saugpumpen verwendet, welche einen mittleren, bis starken Sog erzeugen und eine kontinuierliche Arbeit gewährleisten können. Außerdem ist jedoch eine weitere Methode im Einsatz, die mittels Anwendung von manuell betriebenen Saugpumpen umgelegt wird. Fachexperten, welche diese Behandlungsmethode befürworten, heben dabei die schwächere und zugleich gewebeschonendere Arbeit hervor, so dass dem Patienten eine geringere Belastung, so wie auch weniger Aufwand bei der Nachsorge geboten werden könne.

Die zumeist verwendeten Kanülen zur Fettabsaugung haben einen Durchmesser von 3 bis 8 mm und ermöglichen ein zügiges Arbeiten. Wesentlich mehr Aufwand erfordert der Einsatz von Mikrokanülen mit einem Durchmesser von 1 mm bis zu 2,5 mm. Fachärzte, die die Anwendung dieser Kanülen bevorzugen, bedienen sich dabei der Argumentation, dass man mit kleineren Kanülen wesentlich präziser arbeiten und auch auf Gewebeeinschnitte verzichten könne – und zwar verwende man dabei 1,5 mm-Puncher, deren Hautinzisionen nicht vernäht werden müssen.

Da je nach Behandlungsgebiet und -methode unterschiedliche Kanülen benutzt werden, müssen ferner (je nach verwendeter Kanülengröße) unter Umständen Einstichstellen vernäht und somit gesondert geschlossen werden. Die Patienten bekommen nach der Behandlung einen Kompressionsmieder angelegt, welcher für einen Zeitraum von Tagen, oder sogar bis zu 6 Wochen getragen werden muss. Bei Einsatz von Mikrokanülen kann der Zeitraum des Tragens eines Kompressionsmieders erheblich verkürzt werden.

Abschließend noch der Hinweis: Eine Liposuktion ist auf jeden Fall von der Methode der so genannten Lipolyse zu unterscheiden, bei welcher von außen über die Haut Energien in das Gewebe eingebracht werden mittels Ultraschall, Unterdruck, Kavitation, oder Kälte. Hierbei sollen Effekte bei den unter der Haut gelegenen Zellen (zumeist an die Fettzellen) erzielt werden, um die Fettzellen im Anschluss zu entleeren.